Holzbearbeitung in der Kulturwarenfabrik Leipzig. Foto: Franziska Gebler

Betriebserkundungen in den Ferien trotz Corona-Einschränkungen

Franziska Gebler
56. Oberschule der Stadt Leipzig
FAW Leipzig
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Wer hätte gedacht, dass es eine solche Herausforderung sein würde, ein buntes BO-Angebot für die diesjährigen Herbstferien zu organisieren?

Wie gewohnt, kontaktierte ich Unternehmen, die den Interessen der teilnehmenden Schüler:innen entsprechen sollten. Leider bekam ich zunächst viele Absagen, denn die Hotellerie kämpft nach wie vor mit Kurzarbeit, Ausbilder in der Automobilbranche dürfen keine Schüler:innen in ihren Werkstätten empfangen und manche Ansprechpartner:innen waren selbst im Urlaub. Zum Glück gibt es in Leipzig ein großes Angebot an in der Berufsorientierung engagierten Unternehmen, so dass es schließlich doch gelang, fünf Veranstaltungen zu organisieren.

Montag sollte ein Hagebaumarkt den Auftakt geben. Wir wollten uns anschauen, wie der Handel außerhalb von Lebensmittel- oder Modeketten funktioniert und welche Herausforderungen eine kaufmännische Ausbildung in einem Baumarkt mit Gartencenter mit sich bringt. Leider wurde unser Termin auf Grund von gestiegenen Infektionszahlen kurzfristig abgesagt.

Doch ab Dienstag lief es richtig gut! Der EDV-Beauftragte der FAW gGmbH und sein Auszubildender gewährten uns Einblicke in den Aufgabenbereich eines Fachinformatikers für Systemintegration. Die Jungs und Mädchen hörten, welche Voraussetzungen für das Berufsfeld erforderlich sind und wie sich die Ausbildung gestaltet. Außerdem durften sie technisch tätig werden und Anschlüsse eines PCs reparieren. Zum Abschluss des Tages nutzen 12 Jungs die Möglichkeit, an einer Führung im BMW-Werk Leipzig teilzunehmen. Diese wurde durch nützliche Informationen zu Ausbildungsmöglichkeiten ergänzt.

Am dritten Wochentag öffnete der Verein manufactur e.V. in der Kulturwarenfabrik Leipzig seine Tore für uns. Tischlermeister Erik Pomplitz berichtete uns ausführlich über die Vor- und Nachteile einer Ausbildung zum Tischler und erklärte uns die einzelnen Maschinen und Anlagen zur Holzbe- und Verarbeitung in seiner Werkstatt. Anschließend wurde gesägt und gehobelt, so dass auch das Praktische nicht zu kurz kam.

Das Unternehmen BBG Bodenbearbeitungsgeräte lieferte als letztes Unternehmen der Woche ein Highlight. In zwei Gruppen lernten die Jugendlichen zum einen das Gelände und die Werk- bzw. Produktionsstätten kennen und durften zum anderen ganz praktisch einen Stifthalter herstellen. Selbstverständlich wurden uns auch die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten und das Bewerberverfahren vorgestellt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die Schüler:innen, die Eltern und ich gefreut haben, dass wir uns so anschaulich und aktiv über einige Berufsbilder informieren konnten. Die Pandemie schränkt diesen Teil der Praxisberater:innentätigkeit aktuell sehr ein und es ist nicht leicht, persönliche Treffen zu ermöglichen. Umso größer ist der Dank an die engagierten Unternehmen, die bereit waren und sind, auch Kleinstgruppen zu informieren und Berufsorientierung mit persönlichem Kontakt weiter zu ermöglichen.