Dokumentation Austausch Praxisberater*innen und Unternnehmen im BMW-Werk Leipzig

Bildrechte: Merbach (CJD)

Erfolgreicher Austausch über vielfältige Praktikumsmodelle

 
Manuela Merbach
Oberschule Taucha
CJD Sachsen / Thüringen


„Praktikumsmodelle im Wandel“

Leipzig, 16.09.2024 – Im BMW Werk Leipzig fand ein reger Austausch zum Thema „Praktikumsmodelle im Wandel“ statt. Über 35 Vertreterinnen und Vertreter aus 27 Unternehmen nutzten die Gelegenheit, sich mit ausgewählten Praxisberaterinnen über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in der Berufsorientierung auszutauschen. Die Idee und die Initiative zu diesem Treffen entstand aus der Problematik, dass der Werkstatttageträger meiner Schule uns keine Kapazitäten mehr zur Verfügung stellen konnte. Durch den, von mir organisierten Austausch, bin ich meinem Ziel, alternative Werkstatttage zu entdecken bzw. zu entwickeln, einen Schritt nähergekommen.

Der Nachmittag begann mit Impulsvorträgen von engagierten Praxisberaterinnen, die verschiedene Praktikumsmodelle vorstellten, die als Alternative zu Werkstatttagen in der achten Klasse dienen können. Dabei ging es unter anderem um die Kombination von Betriebspraktika mit Projektwochen, die Durchführung von wöchentlichen Praxistagen über einen bestimmten Zeitraum und die Vorteile von Orientierungspraktika in verschiedenen Abteilungen eines Unternehmens.

Im Anschluss an die Vorträge konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in kleineren Gruppen an unterschiedlichen Thementischen vertiefend diskutieren. Dabei standen Fragen wie die Vor- und Nachteile verschiedener Praktikumsmodelle, die Notwendigkeit von Bewerbungsunterlagen oder die optimale Gestaltung von Betriebspraktika im Mittelpunkt.

Teilergebnisse der Diskussion:

  • Bewerbungsunterlagen: Die Notwendigkeit dieser Dokumente wurde in Frage gestellt, da dieses Thema im Deutschunterricht erst in Klasse 9 behandelt wird. Insbesondere größere Unternehmen legen Wert auf aussagekräftige und vollständige Bewerbungsunterlagen, da diese oft die einzige Entscheidungsgrundlage bilden. Auch zielgruppengerechte Bewerbungsformular stellen für diese Betriebe keine Alternative dar. Kleinere Unternehmen sind da häufig flexibler.
  • Orientierungspraktika in verschiedenen Abteilungen: Interne Vorschriften und Sicherheitsbestimmungen, wie z.B. feste Bezugspersonen für Praktikanten über gesamten Praktikumszeitraum, können die Durchführung solcher Praktika erschweren. Dennoch gibt es positive Beispiele von Unternehmen, die diese Modelle erfolgreich umsetzen.

 

  • Praxistagemodell: Größe Unternehmen können dieses Modell häufig nur in Betracht ziehen, wenn sich an den Praxistagen mehrere Praktikanten im Betrieb einfinden. Denn Praktikantengruppen sind für solche Betriebe attraktiver. Kleinere Unternehmen haben durchaus Interesse an dem Praxistagemodell und sehen sich auch in der Lage, Aufgaben gut für die Heranwachsenden vorzubereiten. Jedoch können diese dann oft nur einen Praktikanten betreuen.
  • Betriebspraktika vs. Werkstatttage: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, dass Betriebspraktika aufgrund der größeren individuellen Gestaltungsmöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler von Vorteil sind.

Der Moderator Herr Rautenberg (IRIS e.V.) sowie die zwei Referentinnen Frau Seewaher (Euro-Schulen Leipzig GmbH) und Frau Schulz (Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft gGmbH) waren von dem großen Interesse und dem Engagement der Unternehmen begeistert.

Außerdem hätten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch mehr Zeit für einen intensiven Austausch gewünscht, denn der Dialog zwischen Unternehmen und Schulen ist für eine erfolgreiche Berufsorientierung unerlässlich. Veranstaltungen wie diese bieten alle Beteiligten eine hervorragende Plattform, um gemeinsam neue Wege zu finden und voneinander zu lernen.

Die Veranstaltung zeigte deutlich, dass das Thema Praktikumsmodelle die Unternehmen und Schulen gleichermaßen beschäftigt. Durch den offenen Austausch konnten neue Impulse gesetzt und wertvolle Kontakte geknüpft werden.

Weitere Schritte und Überlegungen werde ich mit dem Moderator und den Referentinnen besprechen. Womöglich können die Erkenntnisse dieses Austausches im Rahmen weiterer Thementage mit anderen Praxisberaterinnen und Praxisberatern vertieft werden.

Ich möchte mich herzlich bei IRIS e.V., den Referentinnen, dem Landkreis Nordsachsen, aber auch bei der BMW Group für die tolle Zusammenarbeit bedanken. Außerdem gilt mein Dank jedem Unternehmen, welches sich an dem Austausch beteiligt hat.

Bildquelle: Alle Bildmaterialen wurden  zur Verfügung gestellt durch die Organisatorin Frau Merbach.